Altenpflege/Pflege
Blockwoche Generalistische Pflegeausbildung der 3BFP1 zum Thema Bewegung und Mobilisation vom 30. Januar bis 3. Februar 2023
Die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr der Generalistischen Ausbildung beschäftigten sich eine Woche intensiv mit dem Thema Bewegung und Mobilisation.
Gleich am Montag hatten sie Gelegenheit, einen Tag zum Thema in ihrer jeweiligen Einrichtung zu diesem elementaren Thema in der Pflege zu forschen und die zu pflegenden Menschen bzgl. ihrer Erfahrungen, Wünsche und Bedürfnisse zu interviewen. Auch die Umsetzung der Expertenstandards „Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege“ und „Sturzprophylaxe in der Pflege“ sowie der Einsatz von Hilfsmitteln und die Arbeit im interdisziplinären Team standen dabei im Vordergrund. Über die in der Einrichtung gemachten Erfahrungen erhielten die Auszubildenden einen Arbeitsauftrag, der in der Woche nach dem Projekt in der Klasse vorgestellt und besprochen wird.
Im Unterricht wurden die fachlichen Kenntnisse im Bereich Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates vertieft, pathologische Prozesse und Veränderungen im Bereich der Mobilität betrachtet sowie nach Lösungen für unterschiedliche Problematiken gesucht.
Dazu gehört auch die fachgerechte Handhabung von Hilfsmitteln wie z. B. Rollstuhl, Rollator, Gehilfen etc.. Auch rechtliche Bedingungen und freiheitsentziehende Maßnahmen wurden kontrovers diskutiert und betrachtet. Durch die Möglichkeit des Trainings mit einem Alterssimulationskoffers mit unterschiedlichen Einschränkungssimulationen konnten die Auszubildenden am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, eine körperliche Einschränkung z. B. in Verbindung mit einer Hör- und Sehschädigung zu erdulden.
Besondere Highlights waren die Workshops, in welchen die Auszubildenden bestimmte Techniken selbst einüben und erfahren konnten. Frau Dillmann (Kinästhetik Trainerin) zeigte die Grundstrukturen und Ansätze kinästhetischen Handelns. Herr Rössler von der Firma Petermann stellte sinnvolle Hilfsmittel zur Positionsveränderung und Mobilisation im Bett und aus dem Bett vor. Mit Begeisterung erlebten und erlernten die Auszubildenden, wie sie in Zukunft schwierige Positionswechsel und Transfers mit einfachen Tricks rückengerecht und patientenschonend umsetzen können.
Ein Training in der Eberhard-Gienger-Halle brachte die Auszubildenden mit ihrer eigenen Beweglichkeit in Berührung und machte ihnen das wichtige Thema der Eigenprävention und Gesundheitsvorsorge, aber auch die Grenzen der eigenen Beweglichkeit bewusst. Manch ein/e Auszubildende/r spürte dies in Form eines lästigen Muskelkaters am nächsten Morgen.
Am Ende war sich alle Beteiligten bewusst, wie umfangreich und vielschichtig dieses Thema im pflegerischen Alltag erscheint und wie wichtig ein durchdachtes und professionelles Handeln für die Betroffenen ist.
Einblicke in den Breich Pflege
Unser neuer Patientenzugang ist da!
Am Mittwoch, 9. Dezember 2020, fand in den neu gestalteten Pflegefachräumen die Einweisung des Patientensimulators Ann der Firma Laerdal statt. Neben den üblichen grundpflegerischen Maßnahmen sind unzählige, nahezu lebensechte Situationen der Behandlungs- einschließlich der Intensivpflege möglich. Mithilfe zeitsparender Technik ist eine ausgesprochen realitätsnahe Nachbildung der Kommunikation bei Beratungssituationen umsetzbar. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Durchführung der generalistischen Pflegeausbildung im Sinne eines dritten Lernorts.
Start der Generalistischen Pflegeausbildung
„Willst du schnell gehen, geh alleine. Willst du weit gehen, dann such dir Weggefährten.“ Entsprechend dieser indianischen Weisheit haben im September 38 Auszubildende gemeinsam mit ihren beiden Klassenlehrerinnen Ursula Schlenk-Lehmann und Rosemarie Göller Abendschein die ersten Schritte auf einem gemeinsamen 3-jährigen Weg gemacht. Als weitere Weggefährten stehen die Praxisanleiter der mit der Karoline-Breitinger-Schule kooperierenden Einrichtungen den Auszubildenden in der Praxis tatkräftig zur Seite. Das gemeinsame Ziel ist, auf die ersten generalistisch ausgebildeten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner nach erfolgreicher 3-jähriger Ausbildung anzustoßen zu können.
Die Vorbereitung für diesen neuen generalistischen Ausbildungsgang laufen schon seit Monaten auf Hochtouren. Inzwischen steht auch der Abschluss der Umbaumaßnahmen an der Karoline-Breitinger-Schule kurz vor dem Ende. Damit in der Schule praxisnah unterrichtet werden kann, wird ein Skillslab eingerichtet. In Skillslabs können pflegerische und medizinische Fähigkeiten und Fertigkeiten an realistischen Modellen oder in Simulationen erlernt und geübt werden, umso besser für die Arbeit am und mit Menschen vorbereitet zu sein.
„Wir freuen uns gemeinsam mit den neuen Schülerinnen und Schülern, diesen auch für uns spannenden, neuen Weg unter diesen günstigen Bedingungen gehen zu können“, erklärten die beiden Klassenlehrerinnen. Wenn es die Corona-Bedingungen zulassen, soll das Skillslab beim Karoline-Breitinger-Tag der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Vorab kann man sich auf der unserer Homepage über weitere Einzelheiten zu diesem neuen Ausbildungsgang informieren.
„Wir feiern Pflege, besonders jetzt!“, das dachte sich auch die Klasse 3BFA1/2 mit ihrer Klassenlehrerin Anne Kaspar und folgte dem Aufruf der Diakonie Württemberg zu einer Fotoaktion am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflegenden. Unter dem Hashtag #wirfeiernpflege teilten Sie eine Foto Collage auf sozialen Netzwerken wie Twitter, Instagram und Facebook, um auf die Bedeutung des Pflegeberufs aufmerksam zu machen. Denn auch nach der Corona-Krise sollten der Aufschwung und die Aufmerksamkeit, die der Pflegeberuf gerade erfährt, erhalten bleiben.
PFLEGE-TÜV – Das neue Qualitätsprüfverfahren
Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Bettina Müller und der Fachlehrerin Ruth Gatzke nahmen die Klassen 3BFA3/1 und 3BFA3/2 unserer Schula an einer Fortbildung zum Thema „Pflege-TÜV – Das neue Qualitätsprüfverfahren“ teil. Zu dieser brandaktuellen Veranstaltung lud das AZURIT Seniorenzentrum Hohenlohe unter der Leitung von Herrn Reipert in Gerabronn ein. Als Ehrengast richtete der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Hohenlohe, Freiherr Arnulf von Eyb, persönliche Worte des Dankes an alle Besucher für Ihren Einsatz in dieser so wichtigen Berufsgruppe.
Referentin Jutta König, Pflegeexpertin und Pflege-Prozess-Beratung, erläuterte auf sehr unterhaltsame Weise die wichtigsten, seit November 2019 bundesweit geltenden Veränderungen im Rahmen der neuen Qualitätsprüfung. Sie zeigte auf, wie die neuen Qualitätsindikatoren bezüglich der vollstationären und ambulanten Pflege in das bestehende System der jeweiligen Einrichtungen eingebunden werden können. Pflegenoten werden abgeschafft und Bewertungspunkte eingeführt. Diese sollen für mehr Transparenz für Pflegende und Angehörige sorgen. Im Anschluss an den spannenden Fachvortrag stand die erfahrene Referentin zur Beantwortung aller Fragen zur Verfügung. Die Auszubildenden erlebten diesen außerschulischen Unterricht als sehr bereichernd.
Besonders gut fanden die Auszubildenden den Theorie–Praxis–Bezug durch anschauliche Beispiele aus dem Pflegealltag. Neben dem humorvollen Vortrag trug die angenehme Atmosphäre und die leckere, reichhaltige Verpflegung durch das Seniorenzentrum Azurit zu einem rundum gelungenen Seminartag bei.
Exkursion in die Diabetes Klinik Bad Mergentheim
Die Klasse 3BFA2/2 unserer Schule besuchte mit ihrer Pflegelehrerin Frau Renate Schallwig das Diabetes Zentrum Bad Mergentheim. Positiv überrascht hat die Schülerinnen und Schüler die angenehme und freundliche Atmosphäre, die nicht an ein typisches Krankenhaus erinnert. Der Pflegedienstleiter, Herr Rotter, führte die Klasse inhaltlich durch den Fachbereich Pflege bei Diabetes-mellitus-Erkrankungen, der für die angehenden Fachkräfte in der Altenpflege eine wichtige Rolle spielt.
Er berichtete von seinen Erfahrungen im Diabetes Zentrum durch anschauliche Beispiele aus seinem Krankenhausalltag. Dabei wurde insbesondere die Bedeutung einer intensiven psychosozialen Begleitung deutlich und die Schülerinnen und Schüler konnten sich über verschiedene Insulinarten umfassend informieren. Zum krönenden Abschluss einer lohnenden Exkursion erhielt jedes Mitglied der Klasse die Gelegenheit, den eigenen Blutzucker mit neuester Technik zu messen.
Besuch der Altenpflegemesse in Nürnberg
Am 2. April 2019 machten sich 60 Schüler und zwei Fachlehrerinnen der Altenpflegeklassen im zweiten und dritten Ausbildungsjahr der Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau im Doppelstock-Reisebus der Firma Herbold auf den Weg zur Altenpflegemesse nach Nürnberg.
Die Leitmesse auf dem Messegelände in Nürnberg findet alle zwei Jahre statt und ist für drei Tage lang Treffpunkt der internationalen Pflegewirtschaft und Pflegelandschaft.
Rund 700 Aussteller zeigten innovative und neue Produkte, sowie Dienstleistungen aus den Bereichen „Pflege & Therapie“, „Beruf & Bildung“, „IT & Management“, „Verpflegung & Hauswirtschaft“ sowie „Raum & Technik“. Die Besucher hatten die Gelegenheit an verschiedenen Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen teilzunehmen.
Auf diese Weise konnten die Altenpflege-Auszubildenden einen Einblick in die Vielschichtigkeit Ihrer späteren Berufslaufbahn erwerben und sich an den verschiedenen Ständen informieren, ausprobieren und mit Fachmaterial eindecken.
Trotz einer Verzögerung durch einen Stau auf der Autobahn kamen alle mit vielen neuen Eindrücken und guter Laune wieder zuhause an.
Niederländische Schüler zu Gast im Hohenlohekreis
Zum ersten Mal können derzeit Schülerinnen des Bereichs Pflege der Karoline-Breitinger-Schule niederländische Kollegen in Künzelsau willkommen heißen. Die niederländischen Pflegeschüler des Nova College aus Haarlem, unweit von Amsterdam, sind im Rahmen eines Arbeitspraktikums im Hohenlohekreis und Gäste der Karoline-Breitinger-Schule.
Ursula Mühleck, Dezernentin für Familie, Bildung und Gesundheit, begrüßte die Gruppe am Donnerstag, 14. März 2019, im Landratsamt Hohenlohekreis: „Ich freue mich sehr über diese neue Zusammenarbeit. Solche Austausche fördern die Kommunikation, die Verständigung und die gegenseitige Akzeptanz und tragen dazu bei, die unterschiedlichen Kulturen und Arbeitswelten aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben“, betonte Mühleck. Mühleck stellte den niederländischen Schülerinnen auch den Hohenlohekreis und die Arbeit der Kreisverwaltung vor. Abschließend wünschte sie den Gästen für ihren Aufenthalt im Hohenlohekreis viele bleibende und interessante Eindrücke.
Blick hinter die Kulissen einer Dialysezweigpraxis
Bluthochdruck und Diabetes mellitus, Erkrankungen die im altenpflegerischen Alltag eine große Rolle spielen, sind häufige Ursachen einer Nierenfunktionsstörung. Deshalb führte die Klasse (3BFA3/1) der Altenpflege der Karoline-Breitinger-Schule am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien eine Exkursion durch. Sie besuchte die Zweigpraxis Künzelsau des Dialysezentrums Bad Mergentheim. Christian Keller, der Leiter des Pflegeteams, stellte den Schülerinnen und ihrer Klassenlehrerin Dr. Gitta Walz, die Einheit mit 21 Dialyseplätzen und nephrologischer Ambulanz im Ärzte- und Gesundheitszentrum vor.
Keller erläuterte, dass viele Patientinnen und Patienten längere Zeit in der nephrologischen Ambulanz betreut werden. Daher ist der Übergang zur Behandlung der Nierenfunktionsstörung mittels Dialyse zum richtigen Zeitpunkt gewährleistet. Die Schülerinnen konnten am Modell die verschiedenen Zugänge und das jeweilige Vorgehen nachvollziehen. Der Leiter des Pflegeteams stellte immer wieder den Bezug zur Pflege her. Er gab Tipps zum Umgang mit Patienten, bei denen eine starken Trinkmengenbeschränkung erforderlich ist. Hilfreich sind kleine Gläser zu benutzen, Eiswürfel und Bonbons gegen den Durst anzubieten. Nachdem Christian Keller die Durchführung der Dialyse anhand eines Gerätes erläuterte, hatten die Schülerinnen die Möglichkeit mit einem Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Es wurde deutlich, welcher Segen diese medizinische Versorgung- trotz aller damit verbundenen Einschränkung – für diesen Patienten ist. Die Schülerinnen und Frau Dr. Walz bedankten sich sehr herzlich bei Herrn Keller und dem Team für die freundlich gestalteten Einblicke in die Arbeit einer Dialysepraxis.
Exkursion in das dkfz nach Heidelberg
Am 27. Juni haben die Klassen 3BFA3/1 und3/2 mit ihren Fachlehrerinnen Aloisia Jauch, Dr. Gitta Walz, Christa Breitschwerdt und Regina Weinmann das dkfz in der Helmholtz-Gemeinschaft in Heidelberg besucht. Herr Jürgen Berger hat in einem Vortrag das Zentrum vorgestellt. U. a. sind 3033 MA beschäftigt. Davon sind 1342 Wissenschaftler aus 78 Nationen und 108 Auszubildende. Forschungsarbeit wird nur im Labor gemacht. Es gibt keine Grundlagenforschung an Patienten. „Krebs ist eine Krankheit der Gene. Mutationen entstehen bei der Zellteilung.“ Zitat Herr Berger. Er hat weiterhin die Ziele und Aufgaben des dkfz vorgestellt. Z. B. Frühdiagnostik verbessern, Krebstherapie verbessern und weiterentwickeln. In einem kurzen Film wurde über den Besuch von Prinz William und Herzogin Kate im Juli 2017 berichtet. Die Bedeutung des dkfz für die Krebsforschung sollte dadurch auch deutlich werden.
Dr. Susanne Weg-Remers hat die Tätigkeitsfelder des KID (Krebsinformationsdienst) vorgestellt. Sie beraten u. a. Betroffene, Angehörige, Fachkräfte in Pflege und Medizin und Interessierte. Laura Gruner und Dr. Petra Schrotz-King haben einen fachlichen Einblick in die Prävention von Darmkrebs gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler fanden den Besuch: Zitate
„informativ, interessant und wichtig für die Zukunft.“ Chris K.
„Der Einblick von Krebsforschungszentrum und KID war gut und umfassend, sowie interessant. Auffordernd über den Lebensstil nachzudenken – was kann man selbst vorbeugend tun.“ Stephanie Z.
„Gut verständliche Informationen! Bildgebende Diagnostik ist auf dem Vormarsch! Super! Denny I.
Führung durch Weiterbildung

Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (links im Bild), Dr. Christina Simon (5. v. l.), Ansgar Hagnauer (rechts im Bild) und Pflegedienstleitung Bianca Ost (2. v. r.) mit den Schülerinnen der Weiterbildungsklasse der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau.
Zum Abschluss ihrer Teilzeitausbildung führte die aktuelle Weiterbildungsklasse der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau eine Exkursion zur Senioreneinrichtung Schloss Stetten durch.
Bei der Weiterbildungsklasse der Fachschule für Altenpflege handelt es sich um die Bereiche Führung einer Funktionseinheit – FPLT (Pflegedienstleitung) und die Ausbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft – FPGT. Im Rahmen dieser Weiterbildung besteht die Möglichkeit die Praxisanleitung (Mentoren) zu erwerben. Die Teilzeitausbildung dauert knapp zwei Jahre.
Die nächste Weiterbildungsklasse startet im September 2018, hier bei uns an der Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau. Es sind noch Plätze frei. Persönliche oder telefonische Beratungen können unter Tel. 07940 939040 vereinbart werden.
Zum Anmeldeformular
Die Schülerinnen wurden von ihrer Lehrerin Dr. Christina Simon und Abteilungsleiter Ansgar Hagnauer begleitet. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten führte Bianca Ost, Pflegedienstleitung der Senioreneinrichtung, die interessierten Fachschülerinnen über das Gelände und durch den hauswirtschaftlichen und pflegerischen Bereich der Residenz Schloss Stetten. Von dem neu gebauten Gesundheits- und Therapiebad, bis zum ambulanten Dienst wurden alle Besonderheiten dieser Einrichtung kennengelernt. „Durch so eine Exkursion wird das theoretisch errungene Fachwissen nochmals mit praktischen Inhalten verknüpft“, resümiert Dr. Christina Simon über den gelungenen Ausflug nach Schloss Stetten. Mit großem Interesse richteten die Schülerinnen ihre Fragen an Bianca Ost.
Kunstprojekt der Alltagsbetreuer
Zusammen mit der Evangelischen Stiftung Lichtenstern fand ein Kunstprojekt statt. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sabine Kaiser leiteten die Schüler des 2. Ausbildungsjahres zum Alltagsbetreuer 2BFSPT2 junge Erwachsene mit einer geistigen Behinderung an, mit Stempeln, Schwämmen, Walzen und Farben Leparellos und Kunstkarten, zu gestalten. Alle waren von den Ergebnissen begeistert. Auch das Miteinander war für alle Teilnehmer ein großer Gewinn.
Karoline-Breitinger-Schule mit den Trägern der praktischen Ausbildung auf neuen Wegen unterwegs
Am Freitag, den 15. September 2017 wurden zwölf bosnische Schülerinnen und Schüler von den Klassenlehrerinnen Frau Schlenk-Lehmann, Frau Müller, vom Abteilungsleiter Altenpflege und stellvertretendem Schulleiter der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau Herrn Hagnauer, sowie den Vertretern der praktischen Ausbildung des Lindenhof Alten- und Pflegeheims (Mainhardt), des Senioren- und Pflegehauses Drendel (Zweiflingen Orendelsall) und des Azurit Seniorenzentrums Hohenlohe (Gerabronn) empfangen. Seit Jahren ist es in Deutschland üblich, dem Pflegenotstand mit Fachkräften aus dem Ausland entgegenzuwirken. So kam auch diese Kooperation zusammen mit einer bosnischen Jobvermittlung zustande. Nach einer herzlichen Begrüßung und einem ersten Kennenlernen, wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Klassen aufgeteilt und starten nun als zwei der ersten Klassen ihrer Art ins neue Ausbildungsjahr an der Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau.
Studienfahrt nach Grafeneck
Die Lehrer Frau Christine Tomerl und Herr Peter Naumann und die Klassen 3BFA 2/1, 3BFA2/2, FPGT und FPLT machten sich am 22. Mai 2017 von der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau aus auf den Weg in den Landkreis Reutlingen zur Gedenkstätte Grafeneck.
Dieser Ort wird von der Samariter Stiftung als Wohnort und Arbeitsplatz für behinderte Menschen und psychisch erkrankte Männer und Frauen genutzt. Einen ersten geschichtlichen Eindruck vermittelte Herr Naumann den Schülerinnen und Schülern während der Busfahrt. Hierbei wurde die Einführung der Euthanasie und der Entstehungsort erörtert.
Am Ziel angekommen wurde die Gruppe von den Historikern Herr Wild und Frau Constantin herzlich begrüßt. Gemeinsam liefen sie zum Schloss Grafeneck. Dort angekommen, wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen geteilt und hatten die Möglichkeit, mit den beiden Historikern die verschiedenen Begrifflichkeiten wie z. B. lebenswert, höherwertig/minderwertig, erläutert und in Bezug auf den Nationalsozialismus genauer zu klären. Die Historikerin Frau Constantin brachte der Gruppe die Zeit des 2. Weltkrieges und die damit verbundene Lebens- und Denkweise sehr anschaulich näher.
Anschließend besuchten die Klassen einige Stationen auf dem Gelände von Grafeneck, zu jeder Station gab es Informationen über den geschichtlichen Hintergrund, auch den alten Standort der ehemaligen Gaskammer besuchten sie, allerdings stehen an dieser Stelle nur noch ein paar Mahnsteine. Die ursprüngliche Scheune, in der sich die Kammer befand, wurde in den 60er Jahren abgerissen.
Am Ende des Rundganges kam die Gruppe an der eigentlichen Gedenkstätte an. Dort befindet sich ein Gedenk- und Namensbuch der 9 839 Menschen, deren Namen bekannt sind, die zwischen Januar und Dezember 1940 in der Gaskammer ermordet worden sind. Auch befinden sich dort eine Freiluftkapelle und ein Friedhof.
Angeregt durch den Besuch in Grafeneck wurde auf der Heimfahrt diskutiert.
Besuch der Ausstellung „Körperwelten“
Am 18.05.2017 besuchten die beiden Abschlussklassen der dreijährigen Berufsfachschule für Altenpflege (3BFA3) der Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau die Ausstellung „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“. Zusammen mit ihren Lehrerinnen Frau Müller und Frau Simon fuhren sie nach Stuttgart in die Hanns-Martin-Schleyer Halle.
Der Heidelberger Arzt und Plastinator Dr. Gunther von Hagens zeigt über 200 Präparate. Im Focus stehen der menschliche Körper und seine Veränderungen im Lauf der Zeit, von der Zeugung bis ins hohe Alter. Anhand dieser können einzelne Organfunktionen und häufige Erkrankungen dargestellt werden. Die Auszubildenden konnten durch diesen mehrdimensionalen Einblick ein sehr eindrückliches Bild über die physiologischen und pathologischen Abläufe im Körper erwerben und das in der Ausbildung gelernte Wissen weiter vertiefen.
Dabei sind alle in der Ausstellung gezeigte Präparate echt. Sie stammen von Menschen, die zu Lebzeiten darüber verfügt haben, dass ihr Körper nach ihrem Ableben für alle Interessierte zur Verfügung stehen soll.
Besuch der Pflegemesse in Nürnberg
Alle Auszubildenden der zweiten Ausbildungsstufe der dreijährigen Berufsfachschule für Altenpflege (3BFA2) besuchten am Dienstag, den 24.04.2017 die Altenpflegemesse in Nürnberg. Diese Messe ist eine der größten Altepflegemessen in ganz Deutschland und findet alle zwei Jahre statt. Sie vermittelt den Auszubildenden einen umfassenden Einblick in das riesige Angebot an pflegerischen Hilfsmitteln und Reha-Produkten sowie seniorengerechten Einrichtungs-systemen und technischen Neuerungen.
Die Auszubildenden können z. B. am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, mittels eines modernen Patientenlifters aus dem Bett in einen Pflegerollstuhl mobilisiert zu werden. Modernste pflegerelevante Haushaltstechnologien zur Sicherung der Alltagshygiene, der Nahrungszubereitung und Medikamentenverabreichung können von den Auszubildenden bestaunt und ausprobiert werden. Einen wichtigen Aspekt stellt aktuell die PC-gestützte Führung von Dokumentationssystemen dar. Hier hatten die Auszubildenden genügend Möglichkeiten für eine umfassende Einführung und Beratung. Zudem hatten sie Gelegenheit, an Fachvorträgen zu aktuellen Pflegethemen wie z. B. Pflegenotstand, Sicherung der Pflegequalität, Umgang mit Homosexualität im Alter etc. teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde von den Pflegefachlehrerinnen Aloisia Jauch und Bettina Müller organisiert. Die Auszubildenden erhielten im Vorfeld einen Arbeitsauftrag zu verschiedenen Themenfeldern der Altenpflege und werden ihre Ausarbeitungen in den folgenden Unterrichtseinheiten vorstellen und diskutieren.
Besuch des „Workshop Validation“ im Rahmen der Abschiedstour von Naomi Feil
Alle Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen der dreijährigen Berufsfachschule für Altenpflege besuchten den Seminartag der amerikanischen Gerontologin Naomi Feil in Stuttgart. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und hat am 24. März 2017 den Hegel-Saal der Liederhalle gefüllt. Fachlehrerin Sabine Kaiser organisierte für die Schülerinnen und Schüler der 3BFA1 die Teilnahme. Begleitet von den Fachlehrerinnen Christina Simon und Gitta Walz konnten die Schülerinnen „aus erster Hand“ die Grundlagen der Validation von der beeindruckenden 85-jährigen Begründerin dieser Technik in lebendigen Vorträgen, alltagsnahen Rollenspielen und kleinen Filmsequenzen nachvollziehen.
Unter der Bezeichnung Validation hat Naomi Feil eine neue Form des verstehenden Umgangs mit alten, dementen Menschen entwickelt. Als Basis gilt eine wertschätzende und die Lebenswelt des dementen Menschen akzeptierende Grundhaltung. Ein alter, verwirrter Mensch reagiert oft nicht nach logischer Vernunft, sondern nach seinen Gefühlen. Mit Hilfe von non-verbalen und verbalen Validationstechniken werden Gefühle und Bedürfnisse, die auch hinter sogenanntem „herausforderndem Verhalten“ stehen, verstanden und im Umgang berücksichtigt.
Seminar „Sterben – Tod – Trauer“
Im Rahmen des Seminars „Sterben, Tod und Trauer“ besuchten Schüler der Berufsfachschule Altenpflegehilfe – 1BFAHT gemeinsam mit den Fachlehrerinnen Aloisia Jauch und Ruth Gatzke, am 4. Februar 2017 das „Bestattungsinstitut Dorn“ in Öhringen. Die Leiterin des Bestattungsinstitutes, Frau Feuchter, informierte die Schülerinnen und Schüler zu Beginn über die vielfältigen Aufgaben eines Bestatters. Die Schüler konnten Fragen stellen, die durch Frau Feuchter sehr einfühlsam beantwortet wurden.
Beispielsweise „Welche Kleidung darf man Verstorbenen anziehen?“, „Welche Formen der Bestattung gibt es?“ etc. Weiterhin haben die Schüler Informationen zur Erinnerungskultur, z. B. über Schmuckstücke, erhalten. „Dass die Aufgaben eines Bestatters so vielseitig sind, habe ich mir bisher nicht vorstellen können“, so die anerkennende Aussage einer Schülerin.
Im Anschluss daran durfte die Klasse gemeinsam einen Sarg gestalten. Durch Bilder, kurze Texte oder Liedzeilen, wollten sie die Fülle eines Lebens sichtbar machen. Der Ausflug diente den angehenden Altenpflegehelfern als gute Vorbereitung auf das anschließende, einwöchige Seminar zum Thema „Sterben“. Dieses werden sie im Februar im „Haus der Musik und Begegnung“ in Rot am See-Brettheim absolvieren.
Gelungener Start
Um den neuen Schülerinnen und Schülern der Abteilung Pflege der Karoline-Breitinger- Schule den Einstieg zu erleichtern, haben sich die Lehrerinnen und Lehrer etwas Besonderes ausgedacht. Anstelle des regulären Unterrichts an zwei Tagen der Woche findet der Unterricht als zweiwöchiger Block statt. Das Kennenlernen und der Einstieg in den theoretischen und handlungsorientierten Unterricht fällt dadurch leichter.
Nach der Begrüßung durch die Schulleitung und die Klassenlehrerinnen Christa Breitschwert, Ruth Gatzke und Gitta Walz war der Einführungstag Mitte September vom ersten Kennenlernen und von organisatorischen Themen geprägt. Am zweiten Schultag begann der reguläre Unterricht durch die Fachlehrer. Auch ihre eigene Gesundheit sollen die Auszubildenden von Beginn im Blick behalten, daher war eine Unterrichtseinheit dem Thema rückengerechtes Arbeiten gewidmet. Nicole Dillman vom Sanitätshaus Siegel, Crailsheim erläuterte wesentlich Aspekte und anschließend führten die Auszubildenden selbst hilfreiche kinästhetische Übungen durch.
Die Schülerinnen und Schüler bewerteten erlebnispädagogische Kooperationsübungen unter der Leitung des Präventionsteams des Gesundheitsamtes Künzelsau durchweg positiv. Magdalena Kosowski: „Die Aufgaben waren zwar zum Teil anstrengend, haben aber viel Spaß gemacht“. Die Übungen unterstrichen die Wichtigkeit der Teamarbeit und unterstützten das Zusammenwachsen der neu gebildeten Klassen der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe und der 3-jährigen Berufsfachschule für Altenpflege auf spielerische Art.
Altenpflegeauszubildende der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau wandeln in Wackershofen auf den Spuren ihrer Bewohner
33 Altenpflegeauszubildende im ersten Ausbildungsjahr (3BFA1 und 1BFAHT) der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau besuchten am 1. Juli 2016 gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Breitschwerdt und Frau Müller das Freilandmuseum in Wackershofen. Dort hatten sie Gelegenheit, das Wohn- und Alltagsleben ihrer Bewohner im letzten Jahrhundert nachzuerleben und zu erforschen. Die Führer Frau Kühnle und Herr Schneider erläuterten zum Thema „Erinnerung an Früher“ auf eindrückliche Weise die nicht immer einfachen und oftmals auch schwierigen sanitären Lebensbedingungen und die damit verbundene niedrigere Lebenserwartung und schlechte Gesundheitsversorgung der Menschen.
Viele Gebrauchsgegenstände erhielten nicht nur einen Namen, sondern konnten auch im Gebrauch ausprobiert werden. Für einige der Auszubildenden war der Besuch der Erste dieser Art und das Eintauchen in diese schon längst vergessene Welt weckte viel Staunen aber auch Hochachtung vor den Leistungen und der Kreativität der vorangegangenen Generationen.
Viele Erlebnisse, die die Bewohner so gerne erzählen und weitergeben, waren plötzlich viel besser nachvollziehbar und weckten die Neugier noch mehr aus dem Leben ihrer Bewohner in den Altenpflegeeinrichtungen zu erfahren.
Sturzprävention erhöht die Lebensqualität im Alter
Am 9. Juni fand in der Klasse der Zweijährigen Berufsfachschule Sozialpflege in Teilzeitform Schwerpunkt: Alltagsbetreuung (2BFSPT) eine Veranstaltung zum Thema Sturzprävention statt. Der Referent Herr Aunitz von der AOK zeigte den angehenden Alltagsbetreuerinnen/Alltagsbetreuer, wie man durch gezielte Übungen Stürze vermeiden kann und somit die Lebensqualität alter Menschen deutlich steigert. Für die ganze Klasse war es ein interessanter und „bewegter“ Tag!
Besuch auf der PflegePlus-Fachmesse 2016 im Internationalen Congresscenter Stuttgart
Am Dienstag, 26.04.2016, fuhren 53 Schüler/-innen aus drei Klassen der Ausbildungsjahre 2 und 3 der Abteilung Pflege der Karoline-Breitinger-Schule gemeinsam mit ihren Fachlehrerinnen Bettina Müller, Christina Simon und Gitta Walz zur Pflegefachmesse nach Stuttgart. Bewährtes und Neues aus dem Berufsalltag konnte angeschaut, angefasst und zum Teil selbst ausprobiert werden.
Eveline Nieft, eine Schülerin der Abschlussklasse: „Für mich neu waren beispielsweise die Verständniskärtchen (der Alzheimer Gesellschaft BW) für pflegende Angehörige von Demenzpatienten, um in der Öffentlichkeit schwierige Situationen, ohne Worte leichter erklären zu können. Bei der Beratung von Angehörigen werde ich diese Information gerne weitergeben.“
Darüber hinaus hatten die Schüler/-innen die Möglichkeit zu ihrem eigenen weiteren Berufsweg Informationen zu sammeln. Unterschiedliche Einrichtungen stellten sich und ihr Profil vor. Weiterbildungsinstitute informierten und erläuterten verschiedene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Bei der gemeinsamen Rückfahrt war einstimmig zu hören, dass es in vielerlei Hinsicht ein gelungener Tag war – denn neben dem berufsbezogenen Wissenszuwachs hatten die Schüler/-innen und Lehrerinnen an diesem Tag viel Spaß und auch Gelegenheit zur Entspannung.
Informationsaustausch im Bereich Alltagsbetreuer/-in
Am 10.03.2016 trafen sich die Praxisanleiter/Praxisanleiterinnen der zukünftigen Alltagsbetreuer, Alltagsbetreuerinnen zum Informationsaustausch.
Nach dem theoretischen Teil überraschten die Auszubildenden unter dem Motto “Wir begrüßen den Frühling” mit einer reich gedeckten Kaffeetafel. Es wurde gemeinsam gesungen, gegessen und es gab Zeit für gute Gespräche.
Ausstellung Pflege und Kunst
Kunstprojekt „PFLEGE und KUNST“ an der Karoline-Breitinger-Schule in Künzelsau im Schuljahr 2014/15
Gotthard Wirth, Erster Landesbeamter des Hohenlohekreises hat am Mittwochnachmittag (28.10.15) die Ausstellung „Pflege und Kunst“ eröffnet. Wirth zeigte sich beeindruckt von der Kreativität der Künstler: „Die heutige Ausstellung macht uns die tägliche Arbeit, die eine Pflegekraft leistet, nochmals bewusst. Daher kann man die vielfältige Arbeit dieser Fachkräfte nicht genug würdigen“. Die Werke zeigen die Vielschichtigkeit und die hohen Anforderungen des Pflegeberufes auf und stellen positive wie negative Auswirkungen im Bereich Pflege dar. Volker Stephan, Schulleiter der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau, dankte den Auszubildenden und Lehrern für ihr Engagement und freute sich über die gelungene Ausstellung. Die Pflegelehrerinnen der Karoline-Breitinger-Schule Künzelsau, Bettina Müller und Renate Schallwig, stellten das von ihnen betreute Kunstprojekt vor. Im Anschluss führten die Künstler und ehemaligen Auszubildenden Petra Lokau, Yvonne Sanwald und Dorothee Fleckenstein, durch die Ausstellung und erklärten den Besuchern die einzelnen Werke. Gleichzeitig verwöhnten Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Ernährung und Gesundheit mit dem Profil: Hauswirtschaft und Ernährung, die Besucher mit selbsthergestellten Kanapees.
Die Auszubildenden der Dreijährigen Berufsfachschule für Altenpflege beschäftigten sich im Schuljahr 2014/15 im Lernbereich „Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung“ intensiv mit der Fördernden Prozesspflege der renommierten Professorin für Pflegewissenschaften Monika Krohwinkel.
Die Klassenlehrerin Frau Renate Schallwig organisierte die Teilnahme an einem Seminar der Firma „GODO Systems GmbH, Software GO ON“ im Bürgerhaus Backnang mit Frau Professor Krohwinkel und so konnte die gesamte Klasse am 24. und 25. November 2014 an diesem pflegerischen Event teilhaben und das Konzept der fördernde Prozesspflege als konzeptuelles und handlungsorientiertes System direkt aus dem Mund der Initiatorin erfahren.
Das ABEDL-Strukturenmodell von Frau Professor Krohwinkel ist formal das meist verbreitete Modell in der Altenhilfe im deutschsprachigen Europaraum. Es bildet die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ressourcen des Menschen ab und dient als Erfassungs- und Datenzuordnungsinstrument mit dem der individuelle Pflegebedarf erkannt und benannt werden kann. Krohwinkel definiert 13 ABEDLs (Aktivitäten, Beziehungen und existentielle Erfahrungen), die miteinander in Beziehung stehen, aber keine hierarchische Struktur aufweisen. Mit dieser Einteilung wird die Dokumentation des Pflegeprozesses ermöglicht, beispielsweise die strukturierte Erstellung einer Pflegeanamnese oder einer Pflegeplanung ermöglicht.
Ziel ist es, die größtmögliche Unabhängigkeit des zu pflegenden bzw. zu begleitenden Menschen zu erreichen. Dies geschieht durch:
- Handeln für den pflegebedürftigen Menschen
- Leiten und Führen
- Sorge und fördernde Umgebung
- Unterstützung des pflegebedürftigen Menschen
- Anleitung, Beratung, Einbeziehung und Förderung des pflegebedürftigen Menschen
- Eine oder mehrere Bezugspersonen
Im Fachbereich Aktivierung und Rehabilitation verinnerlichten die Auszubildenden zusammen mit ihrer Fachlehrerin Bettina Müller nochmals intensiv das ABEDL Strukturenmodell. Hier wurde die Idee für das Projekt PFLEGE und KUNST geboren. Gute Pflege ist im wahrsten Sinne eine sehr hohe Kunst mit einem großen Qualitätsanspruch, aber nicht immer einfachen Rahmenbedingungen für alle Beteiligten.
Im Aktivierungsunterricht beschäftigten sich die Auszubildenden mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten im hand- und kunst-handwerklichen Bereich, dem Einsatz verschiedener Werkmaterialien und der Farbenlehre sowie der Entwicklung von Kreativität und Kunstverständnis in Bezug auf die Arbeit mit Senioren. Dabei galt es, die von Monika Krohwinkel entwickelten ABEDLs in Kunstobjekte auf verschiedengroße Leinwände umzusetzen. Jede/r Auszubildende/r befasste sich intensiv mit einem ABEDL zum Bsp.: „Sich bewegen und dabei mit existentiellen Erfahrungen umgehen können“ oder „Schlafen, ruhen und entspannen und dabei fördernde Erfahrungen machen können“ und beleuchtete dessen Inhalt hinsichtlich Sinn und Zweck, aber auch der Problematik und Schwierigkeiten im Pflegealltag sowie in Bezug auf die Wünsche und Bedürfnisse der zu betreuenden Menschen.
Im Rahmen dieses Projektes konnte Frau Müller die Kunsttherapeutin Frau Franziska Wolfer aus Michelbach an der Bilz als Beraterin gewinnen. Frau Wolfer hat sich intensiv mit der therapeutischen Anwendung von „Kunst in Bezug auf Malen und Gestalten mit Senioren und Menschen mit Demenz“ beschäftigt.
Zunächst wurde für jede Arbeit ein Konzept entwickelt, welches dem Klassenplenum, der Kunsttherapeutin und der Fachlehrerin vorgestellt wurde. Dabei gab es viele Ergänzungen zu den jeweiligen Themen und es entstanden unzählige Diskussionen über viele von den Auszubildenden selbst gemachten Erfahrungen in ihrem pflegerischen Alltag und den vielen Hürden, die ihnen täglich begegnen. Diese müssen durch ein professionelles, kompetentes und verantwortliches pflegerisches Handeln zum Wohle der anvertrauten Menschen angewendet und umgesetzt werden, was im hektischen Pflegealltag nicht immer leicht ist und viele Pflegekräfte täglich neu herausfordert.
All diese Gedanken und Gespräche führten schließlich dazu, dass es den Auszubildenden nach anfänglichen Schwierigkeiten gar nicht mehr so schwer fiel, ihre Ideen zu den einzelnen Lebensaktivitäten in Form von Kunst auf ihre Leinwände zu plazieren und mit verschiedenen Werk- und Gestaltungstechniken zu unterstreichen.
Das Resultat war dann auch sehr vielschichtig und eindrücklich. Insgesamt zog sich das Projekt durch das gesamte erste Schulhalbjahr. Obwohl in diesem Jahr die Abschlussprüfungen bevorstanden, ließen sich die Auszubildenden mit großem Engagement auf dieses Projekt ein. Nach Abschluss erhielt jeder Auszubildende die Aufgabe sein „Werk“ vor der Klasse zu präsentieren. In Absprache mit den Auszubildenden wurden die Arbeiten wie eine Klassenarbeit bewertet. Aufgrund des guten Klassenklimas und der tollen Motivation für dieses Projekt gelang es, die Auszubildenden in eine gemeinsame Bewertung einzubeziehen. Die Auszubildenden erhielten durchweg ein positives Feedback der Mitschüler und waren sichtlich stolz auf das Geleistete.
Einige der Auszubildenden, die sich im Vorfeld nicht vorstellen konnten, selbst ein „Kunstwerk“ zu erschaffen und sich keinerlei Kreativität zutrauten, konnten durch dieses Projekt erleben, dass in jedem Menschen ungeahnte Fähigkeiten schlummern. Manchmal bedarf es eben eines kleinen Anstoßes um diese ans Tageslicht zu bringen.
Die entstandenen Objekte sollten anschließend im Flur des Pflegebereichs der Schule in der Mainzer Straße ausgestellt werden. Aufgrund von Brandschutzbestimmungen wurde diese Absicht zunächst verschoben und es entstand die Idee die Arbeiten der Auszubildenden im Rahmen einer Ausstellung im Foyer des Landratsamtes einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen. Unser Ziel ist es, dadurch einen kleinen Einblick in die Vielschichtigkeit und die hohen Anforderungen, die sich in der Berufswelt von Pflegekräften und Betroffenen tagtäglich stellen zu gewähren und aufzuzeigen, welch große Herausforderungen wir Alle in der Zukunft zu bewältigen haben.
Die Ausstellung ist vom 29. Oktober bis 20. November 2015 im Foyer des Landratsamtes zu besichtigen.